Sabine Haerden ist Primarlehrerin im Kanton Zürich und arbeitet nebenbei selbstständig in ihrem eigenen Unternehmen «Bock auf Stein». Mit ihrer Firma verleiht sie Robotiksets von Lego und bringt Kindern die Grundlagen dazu bei.
In einem Provisorium vor dem Schulhaus Ländli in Baden gibt Sabine Haerden, Primarlehrerin, Unternehmerin und Mutter, jeweils am Dienstagnachmittag Robotikkurse für Schülerinnen und Schüler der ersten bis sechsten Klasse. Die Kinder kommen aus der ganzen Stadt. «Das ist ein gratis Angebot der Stadt Baden, bei dem ein Semester lang ein Kurs besucht werden kann», erklärt Haerden, die ein CAS (Certificate of Advanced Studies) in integrativer Begabung und Begabtenförderung absolviert hat. Vor rund 8 Jahren sei sie erstmals in Kontakt mit den Robotiksets gekommen. 2021 habe sie sich mit dem Verleih von Lego Education Sets selbstständig gemacht. «Ich finde diese Sets einfach super, doch weil sie relativ teuer sind, können sich das nicht alle leisten», sagt sie – ein Set koste rund 140-380 Franken. Ausserdem könne man die Lego Sets nicht in herkömmlichen Läden kaufen. So sei die Idee für «Bock auf Stein» entstanden. «Ich selbst erwerbe die Sets von EducaTec und verleihe sie dann an Schulen und Privatpersonen für einen Zeitraum von jeweils zwei bis vier Wochen», so Haerden.
Spass steht im Vordergrund
Sehr beliebt seien die Lego Spike Sets, bei denen die Essential-Variante bereits für Kinder ab sechs Jahren geeignet sei. «Mit diesen Sets habe ich auch schon Projekte für Kindergartenkinder gemacht, was ich super finde», sagt die technikaffine Lehrerin. Dann gebe es noch das Spike Prime-Modell für etwas ältere Kinder. Doch auch verschiedene Techniksets, bei denen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise einen Basektballkorb zusammenbauen können, gibt es in ihrem Verleih. In ihrem aktuellen Kurs in Baden tüfteln die Kinder ausgerüstet mit iPads an Robotern, Gitarren oder Autos. «Der Spass steht dabei immer im Vordergrund», sagt Haerden, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Nebst der praktischen Anwendung lernen die Kinder auch die Basics der Programmiersprache Scratch.
Grosse Nachfrage an Schulen
«Robotik kommt immer mehr und mehr», weiss Sabine Haerden. Natürlich sei es abhängig von Schule und Lehrpersonen, inwieweit das Thema gefördert würde. Doch laut dem Lehrplan 21 ist das Fach «Medien und Informatik» ein fixer Bestandteil des Schulcurriculums. In Zukunft werde es zahlreiche technische Berufe geben, die momentan noch gar nicht existieren. «Ziel ist es, die Kinder für diesen Markt fit zu machen», sagt Haerden. Dies ist auch den Bildungsträgern durchaus bewusst, weswegen Kurse in Programmieren und Robotik momentan hoch im Kurs liegen. «Eigentlich könnte ich mein Unternehmen beliebig ausbauen, vor allem die Nachfrage nach Workshops ist sehr gross», weiss die Lehrerin. Doch wegen anderer Verpflichtungen konzentriere sie sich momentan nur auf ihre Kurse in Baden.
Infobox
Weitere Informationen zu dem Angebot von «Bock auf Stein»:
Autorin
Laura Hohler
